Die in Deutschland angewandte Naturheilkunde möchte weitgehend auf chemische Arzneimittel verzichten und unterstützt mit natürlichen Mitteln und Therapien die Selbstheilungskraft des Körpers. Die Behandlungsmethoden sind dabei äußerst vielfältig – ob und welche naturheilkundliche Behandlung empfehlenswert ist, hängt vom Zustand des Patienten und dessen Krankheitsbild ab. Von zentraler Bedeutung ist, dass der Patient bewusst und aktiv zum Heilungsprozess beiträgt.
Insbesondere Licht, Luft, Bewegung, Ruhe, Nahrung, Atmung, Gefühle spielen bei der Heilung eine wichtige Rolle. So umfassen die klassischen Bereiche der Naturheilkunde die Pflanzenheilkunde, die Wassertherapie, die Bewegungstherapie, die Ernährungstherapie und die Ordnungstherapie. Im weiteren Sinne zählen auch die Homöopathie, die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und die ayurvedische Medizin hinzu.
Naturheilkundliche Therapeuten sind oftmals Ärzte, die nach Abschluss ihrer Facharztausbildung eine umfängliche Weiterbildung durchlaufen und von der deutschen Ärztekammer die offizielle Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren“ erhalten haben. Außerdem gibt es in Deutschland den Beruf des staatlich anerkannten Heilpraktikers, der kein approbierter Arzt sein muss, jedoch nach einer mehrjährigen Ausbildung eine staatliche Prüfung abgelegt hat.